Therapie? Braucht der Wirtschaftsmensch nie!
»Wirtschaftsmensch«- was soll denn das sein? Ein Klischee! Daher mit einem Körnchen Wahrheit. Aus psychotherapeutischer Sicht handelt es sich um jemanden, der nicht in die Praxis kommt. Auch dann nicht, wenn er längst überzeugt ist, für seine aktuelle psychische Belastung Hilfe zu benötigen.
Wenn er sich aber ausnahmsweise dann doch in die Praxis verirrt, kommt er zu spät. Weil er gewartet hat, bis gar nichts mehr geht. Schade um die so wenig erfreulich verstrichene Zeit.
Er arbeitet nicht nur »in der Wirtschaft« (das tun wir ja alle, wenn nicht direkt so indirekt), er ist mit der Wirtschaft auch identifiziert. In ihr sozialisiert und kulturalisiert, in sie eingepasst und auf sie ausgerichtet. In ihrem Wertesystem fühlt er sich zuhause und ist stolz auf seine Stellung darin.
Der Wirtschaftsmensch ist ein Mann, egal welchen natürlichen oder gewollten Geschlechts. Ist er eine Frau, trifft auf sie zu, was über ihn zu sagen ist. Wie er scheut es die Wirtschaftsfrau so lang es geht, in Therapie zu gehen.
Fakt ist, dass 40% der Frauen, aber nur 15% der Männer psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
Ist die psychische Gesundheit der Männer demnach um 25% höher als die der Frauen? Natürlich nicht. Es gibt bloß irgend etwas, das einer Therapie im Wege steht.
Von den akademisch gebildeten Männern, die sich psychotherapeutisch unterstützen lassen, haben doppelt so viele kultur- und geisteswissenschaftliche Fächer studiert, wie wirtschafts- oder ingenieurwissenschaftliche.
Das ist die Empirie hinter unserem Konstrukt »Wirtschaftsmensch«. Was ihn daran hindert, sich rechtzeitig um sein seelisches Wohl zu kümmern, ist hier Thema. Ihm (und ihr) Brücken zu bauen auch.
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